Das AMA-Gütesiegel für

Brot und Gebäck

Das AMA-Gütesiegel bei Brot und Gebäck - Bedeutung & Kriterien

Brot und Gebäck dürfen nur dann mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet werden, wenn sie den AMA-Gütesiegel-Richtlinien entsprechen. Neben einer nachvollziehbaren Herkunft des Getreides müssen weitere Kriterien erfüllt werden, um den AMA-Gütesiegel-Qualitätsstandards gerecht zu werden.


Diese Kriterien umfassen alle Bereiche der sogenannten Wertschöpfungskette, also vom Landwirtschaftsbetrieb (Bauernhof) über den Agrarhandel und die Mühlen bis hin zum Backwarenproduzenten und dem Handel. 

Herkunft

Getreide, das zu Brot und Gebäck mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel verarbeitet wird, wurde auf österreichischen Feldern geerntet und in österreichischen Mühlen verarbeitet.

Durch eine lückenlose Dokumentation und strenge Kontrollen ist die Herkunft von Brot und Gebäck vom Anbau des Rohstoffes bis zur Vermarktung der Produkte eindeutig nachvollziehbar.


Transparente Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Feld zum Verkaufsgeschäft stellen die Rückverfolgbarkeit sicher. 

Qualität

Der Grundstein für die hohe Qualität von Brot und Gebäck wird am AMA-Gütesiegel-Bauernhof gelegt. Eine gute Fruchtfolge, ausgewogene Düngung und angepasster Pflanzenschutz fördern gesundes, hochwertiges Getreide.

Darüber hinaus erbringen AMA-Gütesiegel Landwirtinnen und Landwirte ausgewählte Leistungen für Umwelt, Klima und Biodiversität. Sie verpflichten sich diverse Maßnahmen des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) durchzuführen.


Klare AMA-Gütesiegel-Vorgaben gibt es auch für Agrarhändler, Mühlen, Lagerstellen und, sowie für Backwarenproduzenten. So sind beispielsweise gewisse Zutaten verboten z.B. Palmöl oder eingeschränkt z.B. Aromen. Auf künstliche Aromen muss ganz verzichtet werden. 

Netzwerk Kulianrik/wildbild.at

Kontrolle

Die AMA-Marketing verwendet ein dreistufiges Kontrollsystem. Dieses System umfasst: 

  1. Eigenkontrolle der Betriebe 
  2. Externe Vor-Ort-Kontrollen durch akkreditierte Zertifizierungsstellen
  3. Überkontrollen 


AMA GENUSS REGION/pov.at

Die Vielfalt auf Österreichs Äckern

Neben den Getreidefeldern, auf denen die Grundzutat für Brot und Gebäck in AMA-Gütesiegel-Qualität wächst, blühen oft Blumen. Besonders Insekten erfreuen sich an ihnen, aber auch Bodenlebewesen profitieren von der extensiven Bewirtschaftung dieser Blühflächen.


Alle AMA-Gütesiegel Ackerbäuerinnen und Ackerbauern führen umweltgerechte Maßnahmen durch. Sie können dabei aus einer Vielzahl an Maßnahmen wählen, die im Rahmen des österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) erarbeitet wurden. 

Betriebe können diverse Maßnahmen kombinieren

  • Blühstreifen und Blumenwiesen anlegen, damit Insekten wie Bienen Nahrung finden. 
  • Weniger Dünger oder Spritzmittel verwenden, um das Grundwasser zu schützen. 
  • Boden nach der Ernte rasch bepflanzen, um den Boden bedeckt zu halten. 
  • Biologisch wirtschaften, also ganz ohne chemisch-synthetische Hilfsmittel. 
  • Naturschutzflächen pflegen, die für Tiere und Pflanzen besonders wichtig sind. 
  • Boden so kultivieren, damit er vor einer Abschwemmung durch Starkregen geschützt wird.
  • Gülle bodennah ausbringen, um Nährstoffverluste zu verringern.

Fortbildung

Die Landwirtinnen und Landwirte müssen im Rahmen von bestimmten Maßnahmen des Agrarumweltprogrammes auch Fortbildungen absolvieren. Die Kurse vermitteln praxisnahes Wissen und helfen bei der Umsetzung der jeweiligen ÖPUL-Maßnahme.


Durch den Konsum von Brot und Gebäck mit dem AMA-Gütesiegel werden daher auch indirekt umweltfreundliche Praktiken in der Landwirtschaft gefördert. 

Was bedeutet ÖPUL?

ÖPUL ist das Österreichische Agrarumweltprogramm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft. Es handelt sich dabei um ein umfassendes agrarpolitisches Instrument, das in Österreich in der Umwelt- und Landschaftsplanung eingesetzt wird. 

Das Ziel von ÖPUL ist, die Natur, das Klima, die Artenvielfalt und die Böden zu schützen

– und gleichzeitig eine gesunde Landwirtschaft zu fördern. 


Alle landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich können freiwillig am Agrarumweltprogramm teilnehmen und aus 26 Maßnahmen wählen. Durch die Umsetzung der Maßnahmen leisten die Landwirtinnen und Landwirte einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität, zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, zum Grundwasser- und Gewässerschutz, zum Tierwohl als auch zum Klimaschutz und zur Luftreinhaltung.


Konkret umfassen ÖPUL-Maßnahmen beispielsweise die Begrünung von Flächen, die Anlage von Biodiversitätsflächen, Einschränkungen beim Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel, den Anbau seltener landwirtschaftlicher Kulturpflanzen, die Haltung gefährdeter Nutztierrassen, die Weidehaltung sowie Maßnahmen der biologischen Wirtschaftsweise und die Pflege ökologisch besonders wertvoller Flächen. 


Mehrkosten und Einkommensverluste, die durch die Anwendung umweltschonender und biodiversitätsfördernder Maßnahmen entstehen, werden den Landwirten finanziell durch Förderungen ausgeglichen. Die Gelder dafür stammen zu rund 50 Prozent aus EU-Mitteln und 50 Prozent aus nationalen Mitteln, wobei der nationale Anteil noch einmal im Verhältnis 60 zu 40 zwischen Bund und Ländern aufgeteilt wird.


In Österreich nehmen rund 80 Prozent aller Betriebe mit über 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche am ÖPUL Programm teil. 

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Zu genussregionen.at